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09.10.2024
Elektronik | Funk | Software
Der Technik-Blog
SSTV (Slow Scan Television) ist eine Betriebsart zu Übertragung von Standbildern. Das Verfahren wurde bereits um 1958 von Funkamateuren entwickelt und ist heutzutage noch immer sehr beliebt. SSTV wird überwiegend im Amateuerfunk auf der Kurzwelle verwendet. In der ersten Version konnte man nur Schwarz-weiß-Bilder übertragen, später wurde die Technologie weiterentwickelt um damit auch Farbbilder zu übertragen. Um SSTV-Signale zu generieren oder zu dekodieren wird ein Computer mit einer Soundkarte oder mittlerweile auch nur mehr ein Smartphone mit einer entsprechenden App benötigt.
Das SSTV-Bild wird zeilenweise übertragen und das Signal bzw. die Codierung liegt bei unter 2500 Hz, was für das menschliche Ohr hörbar ist. Ein schwarzer Bildpunkt hat 1500 Hz und ein weißer Bildpunkt 2300 Hz. Zwischen den beiden Frequenzen befindet sich die Helligkeit. Je höher die Frequenz, desto höher die Helligkeit vom Bildpunkt. Damit der Empfänger synchron mit dem Sender oder Generator ist, wird ein Taktsignal benötigt. Dieses Signal liegt deutlich unter der niedrigsten Frequenz des schwarzen Bildpunktes. Exakt befindet sich das Taktsignal bei 1200 Hz. Das Format ist wie beim analogen 4:3 und die Zeilenlänge beträgt unterschiedlich je nach Übertragungstype meist 128 oder 256 Pixel.
Farb-SSTV funktioniert im Grunde gleich wie das Schwarz-weiß-Verfahren, allerdings wird hier jede Zeile dreimal gesendet. Darin befinden sich die Helligkeitswerte für die Farben Rot, Grün und Blau. Einige verfahren übertragen nicht jede Farbe einzeln, sondern arbeiten mit Chrominanz-Signalen.
Bevor die eigentliche Übertragung beginnt, wird die Kopfzeile (Header) gesendet. Der Header besteht aus einem 0,3 Sekunden langen Führungston bei 1900 Hz, gefolgt von einem 10 Millisekunden langen Pausenton bei 1200 Hz und einem erneuten Führungston bei 1900 Hz für 0,3 Sekunden. Anschließend wird das VIS-Signal gesendet. Das VIS enthält Informationen über die gesendeten vertikalen Linien. Die meisten Empfänger erkennen anhand vom VIS, um welchen Mode es sich handelt und schalten zum richtigen Decoder um.
Die meisten Modes sind nach den Namen des Erfinders benannt. So ist der Mode Martin nach Martin Emmerson (G3OQD) benannt. Die Übertragungsverfahren unterscheiden sich vor allem durch die Anzahl der Zeilen, Übertragungsdauer und der Farbcodierung. Scottie und Martin übertragen die Farbe in RGB, Robot hingegen in YUV oder S/W. Da die meisten Decoder und Encoder heutzutage nur mehr mit einer Software generiert werden, unterstützten die meisten Programme eine Vielzahl von den bekannten Modes.
Grundsätzlich kann auf jeder Frequenz und bei allen gängigen analogen Modulationsarten (AM, FM, SSB-) SSTV-Betrieb gemacht werden. Es gibt auf den Kurzwellenbänderen einige Frequenzen, die speziell für SSTV-Anrufe definiert sind. In Europa gibt es folgende Anrufrequenzen, die dafür vorgesehen sind:
Band | Frequenz (KHz) | SSB |
---|---|---|
80 Meter | 3730 | LSB |
40 Meter | 7165 | LSB |
20 Meter | 14230 | USB |
15 Meter | 21340 | USB |
10 Meter | 28680 | USB |
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